Und woran erkenne ich einen guten Reiter? Ein guter Reiter übt sich in Verzicht, Rücksicht, Geduld, Empathie, Friedlichkeit und Fröhlichkeit.
Ein guter Reiter kann erfolgreich auf Turnieren sein.
Ein guter Reiter kann jedoch auch erfolglos auf Turnieren sein.
Ein guter Reiter hat schon viele Jahre auf dem Pferd verbracht.
Ein guter Reiter kann jedoch auch erst seit kurzer Zeit reiten.
Ein „nicht so guter Reiter“ kann erfolgreich auf Turnieren sein.
Ein „nicht so guter Reiter“ kann jedoch auch erfolglos auf Turnieren sein.
Ein „nicht so guter Reiter“ hat schon viele Jahre auf dem Pferd verbracht.
Ein „nicht so guter Reiter“ befindet sich erst seit kurzer Zeit auf dem Rücken eines Pferdes.
Um es auf den Punkt zu bringen. Turniererfolge oder Misserfolge sind in der Regel kein Maßstab für gutes/gesunderhaltendes Reiten und auch die Anzahl der Jahre im Sattel lassen keine Rückschlüsse zu, ob ein Reiter sein Pferd fördert oder zerstört.
Tja, wann ist man denn ein guter Reiter?
Am besten wissen es wohl die Pferde selber. Wenn ihre Augen glänzen und erwartungsvoll, friedlich und entspannt nach vorne blicken, dann ist das schon ein sehr gutes Zeichen. Für mich muss ein guter Reiter keinen „perfekten“ Sitz haben. Obwohl er natürlich auch nicht schadet.
Ein guter Reiter hat eine freundliche und friedliche Einstellung zu seinem Pferd. Ein guter Reiter hat Ahnung von den Bedürfnissen eines Pferdes. Er weiß um die Unterschiede von physiologisch korrekten und unkorrekten Trainingsmethoden (Stichwort Rollkur). Er fördert sein Pferd ohne es zu überfordern. Er benutzt das Pferd nicht zur eigenen Profilierung. Er sorgt durch sein Training dafür, dass das Pferd körperlich und seelisch wächst. Er lässt dem Pferd seine Persönlichkeit und seinen eigenen Willen und verhindert, dass das Pferd zum „Lektionentaxi“ wird oder einfach nur Mut- und Lustlos mit dem sogenanntem Kadavergehorsam seinen Dienst verrichtet.
Und noch einmal: Ein guter Reiter übt sich in Verzicht, Rücksicht, Geduld, Empathie, Friedlichkeit und Fröhlichkeit.